Die Provinz von Salerno – mediterrane Küche in einer filmreifen Landschaft
Die Provinz von Salerno ist eine der größten Italiens und was sie auszeichnet sind sicherlich ihre verschiedenartigen Landschaften. Kristallklares Meer umsäumt die Küste, im Landesinneren versteckt liegen uralte Dörfer, verschiedene Naturparks wurden zur Schatzkiste archäologischer Ausgrabungsstätten, Denkmäler sind Teil des Weltkulturerbes.
Wir sprechen vom einer Provinz, die schon in der Vergangenheit eine große Faszination auf Schauspieler, Schriftsteller und Musiker ausübte und auch heute noch die vielen Besucher aus aller Welt zu verzaubern vermag.
Wenn man an Salerno denkt, kommt die Rede natürlich sofort auf die Küstenzeile von Amalfi, auf so berühmte Orte wie Amalfi, Positano und Ravello.
Aber es gibt dort auch eine Gegend, die weniger bekannt, jedoch genauso reizvoll und sehenswert ist: Sie heißt Cilento. Die noch weitgehend intakte Natur gibt den Blick frei auf ein atemberaubend schönes Meer. Jährlich werden blaue Fahnen an viele der Orte im Nationalpark Cilento und Valle Diano verliehen, die seine Sauberkeit beurkunden.
Unsere Reise fängt natürlich in Paestum an, das durch Magna Grecia, diesem großen und sehr beeindruckenden Ausgrabungsort, berühmt wurde. Seine dorischen Tempel wurden zum Symbol der Stadt, der Tempel des Neptun ist der imposanteste und der am besten erhaltendste, er stammt aus dem 5. Jahrhundert a.c. und im Gegensatz zu seinem Namen, scheint er Hera Argiva, der Göttin der Fruchtbarkeit und Mutterschaft gewidmet gewesen zu sein.
Nur 10 km weiter, erreichen wir Agropoli, eines der beliebtesten Reiseziele aller Liebhaber von Ferien am Meer. Es bietet allerdings auch einen Kunstschatz, den man nicht erwartet hätte, nämlich ein antikes Schloss, das man nur erreicht, wenn man sich auf eine Wanderung durch die verschlungenen Wege der Altstadt begibt.
Darüberhinaus ist das Cilento die Heimat der „Mediterranen Diät“ (Dieta mediterranea). Der Amerikaner Ancel Keys, der einige Zeit auch im Cilento lebte, wurde damit beauftragt, Nahrungsmittelrationen für Kriegszeiten zusammen zu stellen. Er untersuchte die Essgewohnheiten der Mittelmeervölker und kam zu dem Schluss, dass Zusammenstellung und Verzehr bestimmter lokaler Nahrungsmittel wie Olivenöl, zu einer Verringerung von Herzerkrankungen führen. So ist die „Mediterrane Diät“ entstanden, in der ganzen Welt berühmt und immaterielles Weltkulturerbe geworden.
Packen Sie also die Gelegenheit beim Schopf nach dem Motto “schlemmen gehört zum Urlaub“ und genießen Sie leckere lokale Speisen der Mediterranen Diät, z.B. in einem der vielen Lokale am Meer oder aber in einem Agriturismo.
Möchten Sie noch einen besonders wertvollen Kunstschatz entdecken? Fahren Sie nach Valva nur 17 km von Agropoli entfernt. Berühmt wurde diese Stadt durch die Villa d’Ayala, eines der schönsten Schmuckstücke in der Provinz von Salerno. Tauchen Sie ein in die Harmonie architektonischer Formen, in die verträumte Atmosphäre italienischer Gärten, in die unwirkliche Stille des Verzura Theaters (im 18. Jahrhundert als Freilichttheater für den Sommer in den Gärten von Villen und Herrschaftshäusern zu finden, alle wesentlichen Bestandteile sind aus pflanzlichem Material mit einer leicht erhöhten Wiese als Bühne, meist von Skulpturen umrandet), fühlen Sie den gewissermaßen physischen Reiz, den die Skulpturen ausstrahlen und lassen Sie sich von dieser Traumwelt verzaubern. Ein wunderbarer Park umgibt das eindrucksvolle Ensemble zusammen mit einem prächtigen, normannischen Turm und einem Schloss aus dem späten 17. Jahrhundert.
Natürlich gebührt auch Salerno, der Hauptstadt einer Provinz, die so viel Schönheit birgt, unsere volle Aufmerksamkeit. Besonders zu erwähnen ist das wunderschöne Schloss Arechi aus langobardischer Zeit, die prächtige Kathedrale und last not least di Flaniermeile am Meer. Des Nachts sieht man von dort das beleuchtete Schloss, es scheint fast, als würde es in der Dunkelheit frei schweben und wir geben uns gerne der Faszination dieser optischen Täuschung hin.
Wer hätte in einer solchen Umgebung nicht das Bedürfnis nach mehr? Wenige Kilometer von Salerno entfernt erreichen wir die Küste Amalfis. Neben den seit langem bekannten Städten, möchten wir Ihnen den kleinen Ort Furore ans Herz legen. Man nennet ihn auch „Paese dipinto“ (bemaltes Dorf) wegen der vielen „Murales“ (Wandmalereien) mit denen seine Häuser geschmückt sind. Vielleicht ist es die Lage an der Steilküste, die Furore eine archaisch anmutende,
sinnliche Schönheit verleiht. Und vielleicht war es gerade deshalb der ideale Ort für die Liebesgeschichte zwischen Anna Magnani und Roberto Rossellini , die sich hier geliebt und wieder verlassen haben, vielleicht mit der sehnsuchtsvollen Erinnerungen im Herzen an Furore, als dem Arkadien aller märchenhaften Träume.
Wussten Sie schon, dass?
Die Liebe zwischen Roberto Rossellini und Anna Magnani endete, als der Regisseur sich in die schöne Ingrid Bergmann verliebte. Sie hatte ihm nämlich folgendes geschrieben: „ Lieber Herr Rossellini, sofern Sie eine schwedische Schauspielerin gebrauchen können, die sehr gut Englisch spricht, ihr Deutsch nicht vergessen hat, sich auf französisch so gut wie nicht verständigen kann und auf italienisch „ich liebe dich“ sagen kann, bin ich bereit, nach Italien zu kommen, um mit Ihnen zu arbeiten“.
Von diesem Tag an, kam es zu ständigen Streitereien zwischen Magnani und Rossellini und heute noch erinnert man sich in Furore daran, wie Anna Magnani in einem Anfall von heftiger Eifersucht Roberto Rossellini einen Teller voller Spaghetti mit Tomatensoße ins Gesicht schleuderte.