Das Valentinsfest verbindet man gerne mit einer sanften Atmosphäre, stillen Ecken oder kleinen, ruhigen Dörfern, in denen die Zeit stehen geblieben zu sein scheint. Bei Spaziergängen im Mondschein, wiegt sich das Herz in begehrenswert ungeschminkter Romantik.
Das Szenario, das die Dörfer der Provinz von Imperia bieten, scheint eine Kulisse, eigens für Liebesgeschichten gemacht, die etwa in Apricale anfangen könnten. Dort nämlich erreicht die Freude der Herzen gemeinhin unbekannte Höhen, feiert man doch das Fest der Verliebten gleich an drei verschiedenen Wochenenden.
Ein Besuch des Dorfes verzaubert jeden Besucher: So eindrucksvoll ist das Gesamtbild der Häuser, dass man glaubt, auf der Seite eines Geschichtsbuches gelandet zu sein, dessen Kapitel dem Mittelalter gewidmet ist. Hat man einmal die drei mittelalterlichen Stadttore durchschritten, kommt man durch die sogenannten „Carugi“ (Genueser Dialekt) , kleinen, engen und schattigen Gässchen zur „guten Stube“ des Dorfes, einer kleinen Piazza, eingerahmt von antiken Palazzi, mit einem wunderschönen gotischen Brunnen und steinernen Sesseln geschmückt, während sich rundherum ein Gewirr von Gassen, Häusern, Treppen und Gemüsegärten tummelt.
Hoch über Apricale ragt das majestätische Schloss „Castello della Lucertola“ (Eidechsenschloss) auf, unangefochten ist bis heute sein symbolischer Wert für den Ort: Es wurde vollständig renoviert und ist seither Sitz interessanter, künstlerischer Events aller Art. Hinter dem imposanten Mauergürtel verbirgt sich ein traumhafter Hängegarten.
Und das ist keineswegs die letzte Überraschung, die Apricale zu bieten hat: Schauen sie sich den Glockenturm der Pfarrkirche einmal genauer an. Hat es nicht den Anschein, als ob dort oben ein Fahrrad steht? Und richtig, es handelt sich um ein Kunstwerk, das den Namen „ Kraft außerhalb der Schwerkraft“ trägt. Erschaffen wurde es 2000 von dem Künstler Sergio Bianco und ist als Symbol für eine originäre Art und Weise gedacht, die Realität zu interpretieren, indem man den Gesetzen einer auf den Kopf gestellten Schwerkraft gehorcht.
Unzweifelhaft ist Apricale darüber hinaus der Ort schlechthin für Romantik. Am Sankt Valentinstag hält er für Sie eine sowohl gastronomische, als auch musikalische Reise bereit. Vor allem wenn die Herzensfreuden nicht die Sehnsucht nach Gaumenfreuden übertreffen, sollten Sie nicht vergessen, dass Apricale den Beinamen „Città dell’Olio“ (Ölstadt) trägt, weil es ein Olivenöl Extravergine von herausragender Qualität produziert. Und ein Gericht ist immer so gut, wie seine Ingredienzien.
Wenn Sie einen besonders idyllischen Winkel suchen, ist Dolcedo (dolce – süß), auch dank seiner Lage genau der richtige Ort für Sie. Denn dort wo das Meer mit schöner Natur sich vereinigt, entsteht eine Alchemie des Glückes. Eng aneinander gedrängt, umringen die Häuser den Kirchturm aus dem 17. Jahrhundert. Man sieht ihn schon von weitem, einen steinernen Wegweiser zu den Schätzen von Dolcedo, das inmitten ausgedehnter Olivenhaine liegt.
Die Provinz von Imperia ist wirklich reich an ganz unerwarteten Geschenken – viel Augenschmaus, wohltuend für die Seele. Einer davon ist der laghetto del Nagaezzo (Nagaezzosee) nach dem auch ein Wasserfall benannt ist, beides in der Nähe des Dorfes Diano Aretino. Ebenfalls etwas Besonderes sind die überdachten Durchgänge zwischen den Häusern von Vallecrosia. Ursprünglich wurden sie gebaut, um dem Wachstum der Bevölkerung entgegenzukommen, heute sind sie Gegenstand allgemeiner Bewunderung.
Weitere kleine Perlen dieser Gegend sind das sehr seltene Beispiel einer befestigten Kirche aus dem 13. Jahrhundert in der Nähe von Cipressa, die Kirche San Pietro in Diano San Pietro, und schließlich das atemberaubende Panorama an der Riviera dei Fiori (Blumenriviera), das man am besten genießt, wenn man auf den Straßen von San Bartolomeo al Mare spazieren geht – natürlich Hand in Hand. Wussten Sie, dass....?
Immer wieder hört man Berichte von Besuchern des Castello della Lucertola, nach denen sie in den weiten Räumen des Schlosses das eigenartige Gefühl der nicht sichtbaren Präsenz einer anderen Person gehabt hätten. Für die Dorfältesten gibt es da keine Zweifel, sie erzählen folgende Gesichte: Einst wohnte dort die bildschöne Comtesse Cristina Anna Bettomo. Als sie von ihrem Ehemann verlassen wurde, flüchtete sie nach Russland. Dort verliebte sich Sergei Romanoff, der Bruder des Zaren, unsterblich in sie. Die Comtesse kehrte nach Apricale zurück, um sich von ihrem Gatten scheiden zu lassen und mit ihrer neuen Liebe ein friedliches und heiteres Leben zu beginnen. Er jedoch brachte sie, blind vor Eifersucht, um. Seit dieser Zeit wandert die Seele der Comtesse in ihrem Geburtsort Appicale umher und findet keine Ruhe. Im Schloss wurde ihr sogar ein Museumsflügel gewidmet.