Die Provinz von Verona: Kleine Orte für große Emotionen
Ferien in einem Agriturismo in der Provinz von Verona
Die Provinz von Verona mit ihren sanften Hügeln bietet dem Auge des Betrachters ein leuchtendes Farbenspiel. Das Grün und Gelb des Weinlaubs wechselt sich ab mit silbrigen Wasserläufen. In das Hinterland von Verona zu reisen und unerwartet schöne, kleine Ortschaften zu entdecken, kann zu einem fesselnden und bereichernden Erlebnis werden.
Caprino Veronese ist ein gutes Beispiel, das zum Staunen anregt: Wer hätte sich in einem so winzigen Ort eine so reich geschmückte Kirche aus dem 17. Jahrhundert erwartet, deren Größe im Verhältnis zu der sie umgebenden Architektur schon fast surreal anmutet? Die Lage von Caprino in der Nähe des Monte Baldo bringt zudem auch die Liebhaber des guten Essens zum Staunen. Köstlicher Trüffel gedeiht hier, meist serviert mit leckerer Polenta und natürlich kann man beides in einem der vielen Agriturismo der Provinz von Verona genießen.
In der Nähe von Mantova treffen wird auf das, am gleichnamigen Fluss gelegene, Valeggio sul Mincio. Von kulturellem Interesse sind hier die Visconti Brücke aus dem 13. Jahrhundert, die Scaligerburg ebenfalls aus dieser Zeit und die venezianische Villa Sigurtà (16. Jahrhundert), die das Hauptquartier des österreichischen Kaisers Franz Joseph war.
Weiter geht es nach Bardolino, dessen ruhige romantisch Atmosphäre sicherlich auch seiner Lage am Gardasee zu verdanken ist. Sehenswert ist die Chiesa di San Zeno, eines der wenigen Beispiele karolingischer Baukunst in Norditalien. Man sollte es nicht versäumen, ein Gläschen Bardolino DOC zu trinken, vielleicht zu einem leckeren Gericht mit Fischen aus dem See.
Der Wein, oder die Lust auf Wein bringt uns nach Soave. Die Stadt verfügt über eine komplett erhaltene Stadtmauer mit 24 Türmen und eine das Stadtbild dominierende Scaligerburg. Im Mai findet nach einem mittelalterlichen Szenario das Soave-Weinfest statt.
Die nächste Etappe ist Villa Bartolomea, ein hübsches Städtchen, mit interessanten Bauwerken, wie der reizvollen Villa Palazzina aus dem 15. Jahrhundert im venezianisch-spätgotischen Stil und der Chiesa di Santa Maria Assunta im Stadtteil Spinimbecco, in der sich Altäre aus der Zeit des venezianischen Barocks befinden.
Nur 16 km entfernt treffen wir auf Cerea. Auch hier erwartet uns wieder eine elegante Villa aus dem Barock, die Villa Dionisi. Und es gibt noch eine ganz besondere Sehenswürdigkeit: Hier befindet sich eine der 111 Ausgrabungsstätten von Pfahlhüttenansiedlungen, die Teil des Weltkulturerbes der UNESCO sind.
Wir kehren zurück zum Gardasee und besuchen Castelnuovomit dem Castello Visconti und dem Torre Viscontea, um dann nach Peschiera del Garda weiterzufahren. Ausgezeichnete Unterbringungsmöglichkeiten, eine wunderschöne Seepromenade und die lebendige Atmosphäre kultureller und künstlerischer Events, die das ganze Jahr über stattfinden, hat das Städtchen auch international bekannt gemacht.
Die kleine Gemeinde Pastrengoerinnert an die berühmte Schlacht des ersten Unabhängigkeitskrieges 1848, in der Radetzky von den Truppen des Königs Karl Albert besiegt wurde. Zu ihrem Gedenken wurde das „Monumento alla Battaglia“ errichtet. Führungen gibt es zu den Forts und antiken Villen.
In Cavaion Veronese lässt man sich am besten zu einer Rast nieder, nicht zuletzt, um den köstlichen Spargel der Gegend zu genießen und dies natürlich bei einem Glas Garda DOC.
Nicht viel weiter treffen wir auf Nogarole Rocca, dessen gleichnamige Festung dem Örtchen eine elegante Note verleiht.
Rivoli Veronese, überragt von der Festung Forte di Rivoli, im 14. Jahrhundert von den Österreichern erbaut, ist auch Sitz des interessanten Museo Napoleonico und die letzte Etappe unserer Reise.
Man braucht keine ausführliche Wegbeschreibung, um all diese kleinen Städte besichtigen zu können. Es reicht es aus, uns führen zu lassen von Fähigkeiten wie Staunen und Verwunderung, um festzustellen, dass es gerade die kleinen Orte sind, die große Gefühle hervorzurufen vermögen.
Wussten Sie schon, dass...
Viele Ortschaften in der Provinz von Verona waren während der Unabhängigkeitskriege Schauplatz wichtiger Kämpfe. In Castelnuovo del Garda etwa wird jedes Jahr das Festa della Bandiera auf berührende Art und Weise gefeiert. Am 24. Juni 1866, während des dritten Unabhängigkeitskrieges, hielten sich 40 italienische Soldaten in einer Meierei versteckt. Da sie bereits von den Österreichern umzingelt waren, beschlossen sie, wenigstens die italienische Flagge zu retten. Sie teilten sie in 40 Stücke und jeder von ihnen versteckte ein Stück in der Kleidung. Die Fahnenstange hingegen wurde in den Kaminabzug gesteckt. Nach der Gefangenschaft trafen sich die Soldaten wieder und nähten die Fahne zusammen. Es fehlte nur 1 Stück von einem Soldaten, der gefallen war.