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Die Altstadt und der Hafen von Trapani liegen an einer sichelförmigen Landzunge an der nordwestlichen Küste von Sizilien. In der Antike hieß die Stadt Drepanon und ihre
Geschichte ist so alt wie die griechische Mythologie. Anchises, Vater des Aeneas, soll nach dem Fall Trojas hier gestorben sein. Sie war u.a. ein Stützpunkt der Karthager und wurde 241 von Rom eingenommen. Während des Mittelalters blühte die Stadt wieder auf.
Der Turm von Ligny erbaut 1617, beherbergt das Prähistorische Museum mit Fundstücken aus der Steinzeit. Neben mehreren schönen Gebäuden wie dem spätgotischen Palazzo Chiambra oder dem Palazzo del Governo, soll die ausgezeichnete trapanesische Küche erwähnt werden. Sie hat eine Vielzahl fremdländischer Einflüsse, Fisch und Kuskus ersetzten häufig Fleisch und Pasta. So ist eine der lokalen Spezialitäten CousCous Imperiale, gedämpfter Hartweizengrieß mit Fischbrühe. Das pesto alla trapanese (Pesto nach Trapaneser Art) ist eine rohe Würzsoße aus Tomaten, Mandeln, Basilikum und Knoblauch.
Ende des 16. Jahrhunderts lebte der spanische Dichter Cervantes für längere Zeit in Trapani. Die Windmühlen der Salinen soll er in seinem Don Quichotte verewigt haben.
Direkt vor Trapani gelegen sind die Agadischen Inseln. Sie heißen Favignana, Lèvanzo und Marèttimo, die kleineren sind Formica und Maraone. Die größte der Inseln, Favignana kann man mit dem Boot umrunden und die vielen Grotten bewundern. Auf Lèvanzo sind in der Grotta del Genovese Ritzzeichnungen und Malereien aus der Altsteinzeit erhalten. Für Taucher ein Traum sind die Grotten Cammello, Bombarda und Presepio wegen der großen Vielfalt der sie umgebenden Unterwasserfauna.
Hoch überragt die Festung Barbacane die Insel Pantelleria. Sie liegt mittig in der Strasse von Sizilien und besitzt dank ihrer antiken Geschichte viele Sehenswürdigkeiten, beispielsweise die Dammusi, Steinhütten. Die Insel ist vulkanischen Ursprungs, was sich an zahlreichen Thermalquellen zeigt. Sehenswert sind die vielen Grotten. Der Specchio di Venere (Spiegel der Venus) ist ein Binnensee vulkanischen Ursprungs, der vor 16.000 Jahren entstanden ist. Er ist die einzige größere natürliche Süßwasseransammlung. Der See wird durch heiße Quellen gespeist (34 - 56°C). Am 12 m tiefen See kommen u.a. sechs Libellen-Arten vor. Die Akropolis/Stadt auf dem Doppelhügel von San Marco e Santa Teresa kann besichtigt werden. Der 700 m hohe Monte Gibelè hat die Form eines Kraters. Entlang des Gebirges gibt es zahlreiche gut ausgeschilderte und ausgebaute Wanderwege, die auch für ungeübte Wanderer geeignet sind Pantelleria ist bekannt für die Produktion von Kapern, Weinbeeren und dem Moscato oder Passito, dem süßen, Tanit genannten, Wein.
Das Zentrum des Weinbaus in Westsizilien ist Marsala, der Marsalawein ist wohl den meisten bekannt. Den Mittelpunkt der Stadt bildet die Piazza della Repubblica. Hier stehen der im 16. Jahrhundert erbaute Palazzo VII Aprile, auch Palazzo della Loggia genannt, mit einer Rundbogenloggia und die Kathedrale von Marsala.
Am Capo Boeo liegt ein griechisch-römischer Park mit Überresten einer römischen Siedlung, einem Thermalgebäude und Mosaiken. Besonders zu beachten ist das Mosaik der Medusa. Interessant sind die Fundstätten der antiken phönizischen Stadt Mozia auf der Laguneninsel San Pantaleo.