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Gorizia erlebte in ersten Weltkrieg eine tiefgreifende Umwandlung, es wurde aufgeteilt in Gorizia als italienischen Teil und Nuova Gorizia, das fortan dem damaligen Jugoslawien, und heutigem Slowenien zugeteilt wurde. Die durch die Stadt verlaufende Staatsgrenze von Italien und Slowenien ist dank dem Schengen-Abkommen frei passierbar. Der Charakter von Gorizia wurde sicherlich auch durch die Tatsache geprägt, dass es von alters her dreisprachig (italienisch, slowenisch, deutsch) war.
Heutzutage ist Gorizia eine hübsche Stadt, die zu ihrer ursprünglichen kulturellen Bedeutung zurückgekehrt ist. Sie gehört zur Provinz Friaul-Julisch Venetien und besitzt einige interessante Gebäude, etwa den Dom, einst eines der künstlerisch herausragenden Gebäude, das jedoch nach starken Beschädigungen vorangegangener Kriege mehrmals umgebaut wurde und heute mit einer modernen Außenfassade versehen ist. Im Inneren zeugen alte Bauanteile noch von seiner ursprünglichen Gestaltung. Die Kirche S. Ignazio, das Schloss und Villa Coronini, mit einer sehenswerten Kunstsammlung bilden weitere Anziehungspunkte.
Goritzia liegt in der Nähe des Colllio Gebietes das auf der italienischen Halbinsel zu den wichtigsten Zentren für den Anbau von Wein gehört. Wenn man Collio besuchen möchte, durchfährt man es am besten auf der Strada del Vino e delle Ciliegie (Wein- und Kirschenstrasse). Besonders schön ist dies im Frühling, wenn die Kirschbaume blühen.
Der Weg geht über Hügel, vorbei an Weinkantinen, auf den Bergrücken finden sich vereinzelt Kirchlein oder Burgen.
Auch hier gibt es, wie überall in Italien, Naturreservate, etwa die Riserva Naturale della Valle Cavanata, in der Gemeinde von Grado. Viele verschiedenen Naturlandschaften erwarten den Besucher, Lagunen wechseln sich mit Wäldern und Wiesen ab. Circa 200 Vogelarten halten sich hier auf.
Die Riserva naturale regionale laghi di Doberdò e Pietrarossa beeindruckt durch die großen Karstsenken in denen die beiden, aus unterirdischen Karstflüssen gespeisten Seen Pietrarossa und Doberdò mit einem für oberflächengewässerarme Karstgebiete seltenem Feuchtgebiet, liegen. Beide Seen gehören zu den ganz wenigen Karstseen in Europa. Zuletzt sei noch das Reservat Foce dell'Isonzo genannt, eine Lagune entlang dem Flusslauf der kristallinen, türkisblauen Gewässer des Isonzo, der wegen einiger herausfordernder Wildwasserstrecken ein Anziehungspunkt für Wassersportler ist.