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Aquila ist eine der wenigen großen mittelalterlichen Stadtgründungen. 1230 entstand es nach dem Willen Kaiser Friedrichs II. als Aquila aus dem Zusammenschluss von – nach der Überlieferung – 99 Dörfern, die jeweils ein Schloss, eine Piazza, eine Kirche und einen Brunnen besaßen.
Die Gegend um die Stadt war ein Knotenpunkt des Verkehrs zwischen Neapel und Florenz. Wollverarbeitung und die Gewinnung von Safran spielten eine große Rolle. Der daraus entstehende Reichtum wurde teileweise zum Bau wichtiger Gebäude verwendet.
Aus dem Jahr 1272 stammt der Brunnen Fontana delle 99 Canelle, 1287 wurde die Basilika Basilica di Santa Maria di Colemaggio errichtet. Sie besitzt eine bemerkenswerte, weiß-rosa gemusterte romanisch-gotische Fassade mit geometrischem Muster. Das aus den Jahren 1530-1635 stammende Schloss Castello von L’Aquila ist heute Sitz der Nationalmuseums Museo Nazionale d’Abruzzo.
Eines der vielleicht suggestivsten Dörfer in der Umgebung von L’Aquila ist Barrea. In der Kirche San Tommaso Apostolo befindet sich ein wertvolles Holzkreuz aus dem 16. Jahrhundert, auch die Schlosstürme (12. Jahrhundert) weisen eine Besonderheit auf, sie sind zylinderförmig. Barreo ist einer der wichtigsten Orte im Nationalpark Parco Nazionale D’Abruzzo, Lazio e Molise. Er ist auch einer der schönsten, mit einer fantastischen Aussicht über das gesamte Tal, seine Berge und den Barrea See, der aus dem Stau des Flusses Sangro hervorgegangen ist.
Der Nationalpark liegt genau im Herzen des Apennin, und umfasst die drei Provinzen L’Aquila, Frosinone und Isernia. Er ist in drei Zonen aufgeteilt. Der Teil der Abruzzen besteht aus Alto Sangro, Marsica fucense und Valle Peligna in Abruzzo.
Ein weiteres Juwel der Provinz von L’Aquila ist Capestrano. In der dortigen Nekropole wurde die gut erhaltene Figur eines italischen Kriegers aus dem VI. Jahrhundert a.C. gefunden, des Guerriero di Capestrano.
Ganz in der Nähe liegt Bominaco, zu sehen sind dort die Reste einer Burg aus dem 13. Jahrhundert.
Wer gerne kleine Ortschaften besichtigt, sollte in Fontecchio im Regionalpark Parco Regionale Sirente-Velino Halt machen. Der Ort ist vermutlich im 11. Jahrhundert entstanden und die Zeit wird auch heute noch von einer der ältesten Uhren Italiens angezeigt. Ein wenig wie im Märchen fühlt man sich beim Bummel durch das kleine Abruzzendörfchen Pacento. Via del Castello und Via di Sotto gehören zu den schönsten Strassen, interessant ist die Besichtigung des uralten, mit Steinplatten ausgelegten öffentlichen Waschplatzes.
Im Naturpark Parco Naturale del Gransasso e Monti della Laga hingegen sollte man im Dorf Santo Stefano di Sessanio, malerisch auf einem der Hügel gelegen, anhalten. Bemerkenswert sind neben den hübschen alten Häusern mit ihrem roten Dächergewirr, die spiralförmig angelegten Strassen.
Am Fuße des Berges Monte Bove, im Lirital Valle del Liri trifft man auf Tagliacozzo, Austragungsort der Schlacht zwischen Karl von Anjou und Konrad I. von Schwaben. Das Herz der Stadt bildet die Piazza dell’Obelisco, umgeben von alten Herrschaftshäusern.