Führer zu den Ferien Lombardei
Traditionell sind, abgesehen von Mailand und anderen wichtigen Städten, die Alpenseen die hauptsächliche Touristenattraktion der Lombardei und dies lenkt die Aufmerksamkeit ab, von den künstlerischen Anziehungspunkten in den Bergen und Ebenen.
Ein idealer Ausflug über Land führt nach Vigevano, berühmt für seine wunderschöne Piazza Ducale, erbaut von Ludovico il Moro zwischen 1492 und 1494 möglicherweise nach Plänen von Leonardo da Vinci. Die Piazza überragt ein Schlossturm, der nach Plänen Bramantes errichtet wurde. In der Nähe befindet sich die sehenswerte Sforzesca, die ebenfalls von Ludovico il Moro nach Plänen von Bramante erbaut wurde. Richtung Osten kommt man nach Sant’Angelo Lodigiano mit seinem mittelalterlichen Schloss und nach Lodi, 1158 von Barbarossa erbaut, nachdem die Mailänder das alte „Laus Pompeia“ zerstört hatten.
Besichtigen sollte man hier den Dom, Broletto und das Heiligtum Incoronata. Die Stadt Crema ist reich an bedeutenden Kunstwerken: Der romanisch-gotische Dom, der Palazzo del Comune im Renaissancestil und das frühere Kloster von Sant’Agostino in gotischem- und Renaissancestil, in dem sich heute das Stadtmuseum befindet. Weiter geht es nach Soncino mit der bemerkenswerten Rocca Sforzesca, einer interessanten Festung aus dem 15.Jhdt. Noch mehr südlich, ganz in der Nähe des Po, liegt Sabbioneta, das einen Besuch wert ist, nicht nur wegen der sternförmigen Ausbreitung der Stadt, sondern auch wegen seiner berühmten Sehenswürdigkeiten, alle aus dem 16 Jhdt. und alle von Vespasiano Gonzaga errichtet: Der Palazzo Ducale, der Palazzo del Giardino, die Galleria degli Antichi (Fresken) und das Teatro Olimpico.
Weiter im Norden trifft man auf Romano di Lombardia mit seinem Schloss aus dem 13./14. Jhdt. und besonders auf Monza mit dem lombardisch-gotischen Dom, der Corona Ferrea (seit dem Mittelalter zur Krönung von italienischen Königen verwendet), dem besonders wertvollen Tesoro (Schatz) und der neoklassizistischen Villa Reale del Piermarini, erbaut von Erzherzog Ferdinand von Österreich.
Weiter geht es zum Lago Maggiore (auch Verbano See), der nur zu einem Teil zur Lombardei gehört. Eine Seite liegt im Piemont und 1/6 des Sees gehört zur Schweiz. Im Gebiet der Lombardei befinden sich drei malerische Dörfer, genau richtig für einen ruhigen Urlaub: Luino, Laveno und Angera mit schöner Burg. Nach den kleinen Varese Seen (Monate, Comabbio, Biandronno, Varese) erreicht man den italienisch-schweizerischen Lugano See (auch Ceresio See), sowie Campione d’Italia, eine italienische Enklave in der Schweiz, berühmtes Gesundheitszentrum und Sitz von einem der vier italienischen Spielkasinos.
Westlich ist der Comer See gelegen (auch Lario See), der in der Lombardei zusammen mit einem Flussarm des Lecco viele Erinnerungen an Manzoni hervorruft. Vom Ausgangspunkt Como sollte man sich folgendes ansehen: Cernobbio mit der luxuriösen Villa d’Este (17. Jhdt.), Tremezzo mit der Villa Carlotta (18. Jhdt.) von herrlichen, italienischen Gärten umgeben, Bellagio mit den wunderschönen Villen Melzi und Serbelloni, sowie Menaggio und Gravedona. Den Leccoarm flussabwärts ist die Abtei Piona (13. Jhdt.) bei Colico einen Besuch wert, ebenso Bellano am Anfang des malerischen Valsassina und zuletzt am Fuß des Resegone Berges die zauberhafte Stadt Lecco, ein Fremdenverkehrsort voller Kunst und Geschichte. Hinter Bergamo kommt man zu einem weiteren lombardischen See, dem Iseo See (auch Sebino See) mit Sarnico, Lovere (Pinacoteca Tadini), Pisogne, Iseo und Monte Isola, der größten Seeinsel Italiens. Über Brescia erreicht man den größten See Italiens, den Gardasee (auch Benaco See).
Nur der westliche Teil gehört fast ganz zur Lombardei. Bekannt für sein mildes Klima, genießt man hier eine mediterrane Landschaft mit Zitronenbäumen, Olivenhainen und subtropischen Blumen. Die wichtigsten Gesundheits- und Ferienzentren sind: Sirmione (Rocca Scaligera und die Grotten von Catullo), Desenzano del Garda, Sal, Gardone Riviera und Limone sul Garda.
In den Bergen der Lombardei gibt es viele Fremdenverkehrszentren, die eine große Auswahl an Ausflugsmöglichkeiten, aber auch an Berg- und Wintersportarten bieten. Erwähnenswert ist Madesimo unterhalb des Spluga Passes (Italien/Schweiz) gelegen , die zollfreie Zone Livigno, Bormio am Fuße des Stelvio (Sommerskiort), Santa Caterina Valfurva unterhalb des Ortler Massives, Ponte di Legno und der Tonale Pass (Sommerskiorte), Chiesa in Valmalenco in Sichtweite des Bernina Massives und Foppolo im oberen Brembana Tal. Von besonderem Interesse sind noch bei Valcamonica die von den Camunis (ein Volk das zwischen 7000 und 3000 BC in Valcamonica lebte) behauenen Felsen. Die Gegend um Capo di Ponte ist der Nationalpark delle Incisioni Rupestri (Felsgravierungen).