Führer zu den Ferien Ligurien
Seit Mitte des letzten Jahrhunderts hat sich Ligurien dank seiner geographischen Lage, dem daraus resultierenden milden Klima und der reizvollen Landschaft zu einem traditionellen Anziehungspunkt für nationalen und internationalen Tourismus in den Küstenstädten behauptet.
Von den vielen kleinen Urlaubsorten der Küste entlang zwischen Ventimiglia und Lerici haben sich jedoch, trotzdem sich Kunst auch dort findet, nur diejenigen im Umfeld berühmter Badeorte gelegenen wirklich entwickelt: Bordighera, Sanremo, Alassio, Finale Ligure, Nervi, Portofino, Santa Margherita und Rapallo. Der fortschreitende Tourismus hat vielerlei Annehmlichkeiten geschaffen und die Infrastruktur verbessert. Dies ist jedoch teilweise auf Kosten der Umwelt geschehen, die erst in neuerer Zeit unter dem Gesichtspunkt der Erhaltung und des Energiesparens betrachtet wird. Der ursprüngliche Charakter der Region hat sich noch in einigen ruhigen Ecken, Badeorten und von Menschenhand unberührten Buchten erhalten. In Cinque Terre findet man pittoreske Fischerdörfer entlang der Felsenküste gelegen, Autos sind hier verboten.
Ganz unerwartet wunderschön das Landesinnere, wenngleich von Touristenmassen übervoll, ist es der Erkundung wert. Hinter Sanremo führen Ausflüge in mittelalterliche Ortschaften wie Taggia und Triora, aber auch Pigna mit seinen von Olivenhainen umgebenen, charakteristischen Pfaden, Apicale, ein mittelalterliches und dem Süden zugewandtes Dorf und Dolceacqua, mit dem Doria Schloss und vielen Weinbergen. Weiter nördlich liegt an den Hängen des Monte Saccarello (2.200 m) der Wintersportort Monesi.
Im Hinterland von Savona sind malerische Dörfer wie Catizzano, Millesimo und Pontivrea einen Besuch wert, des weiteren in der Provinz von Genua die romanische Kirche Sant'Ambrogio in Uscio. Für Pilzfreunde ein Paradies ist Torriglia nahe den Seen von Brugneto und Fontanigorda inmitten von Wiesen und Wäldern gelegen. An die Hänge des Monte Maggiorasca schmiegt sich der Wintersportort Santo Stefano d'Aveto. Weiter im Landesinneren, nach der Riviera di Levante, sollte man sich den interessanten Stadtgrundriss von Varese Ligure ansehen und weiter, an der Grenze zur Toscana Sarzana, eine kleine, aber an Geschichte und kirchlichen Bauten reiche Stadt, mit einer majestätischen Zitadelle und dem Fort Sarzanello.
In anderen Landesteilen ist die Archäologie von besonderem Interesse. So beispielsweise das prähistorische Museum Balzi Rossi bei Ventimiglia, wo menschliche Ansiedlungen aus prähistorischer Zeit und dem Mesolithikum nachgewiesen sind und die bekannten Grotten bei Toirano in der Nähe von Loano, die auf vorgegebenen Wegen über einen Kilometer weit besichtigt werden können, mit spektakulären Mineralienablagerungen und deutliche Spuren menschlichen Lebens von vor 12000 Jahren. Zuletzt soll Luni erwähnt werden, eine alte Römerstadt in der Nähe des Eingangs der Magra, in der noch immer großartige Reste aus alter Zeit erhalten sind, wie der Grande Tempio, Campidoglio, das Forum und das Amphitheater, in dem das Nationale Archäologische Museum untergebracht ist. Weitere Hinterlassenschaften aus römischer Zeit finden sich in Ventimiglia (Theater aus dem 2. Jhdt. a.C.), Albenga, Albisola Superiore, Bocca di Magra etc. Auch in Finale Ligure, bei Varazza und in Chiavari hat es prähistirische Zivilisazionen gegeben.