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Pisa liegt in der Schwemmebene an den Ufern des Arno, 13 Km vom Tyrrhenischen Meer entfernt. Im Mittelalter war es Seerepublik mit einem blühenden Handelshafen, der in der Folgezeit unter dem Schwemmmaterial des Arno begraben wurde.
Im Zentrum befindet sich die berühmte Piazza del Duomo, auch Campo dei Miracoli genannt, inmitten einer großen Wiese stehen die Taufkapelle und die Kathedrale mit dem Friedhof.
Der Dom (Baubeginn 1064) ist Aufbewahrungsort so wichtiger Kunstwerke wie Pulpito von G. Pisano (Kanzel, Anfang 14. Jhdt.), Bildern von A. del Sarto, Beccafumi, Sodoma, Sogliani, und dem Grab von Heinrich VII, einem Werk Tino di Camainos (14. Jhdt.). In aller Welt berühmt ist der schiefe Turm von Pisa, angefangen 1174 (schon 1185 gab es die ersten Erdabsenkungen) mit seiner eleganten Rundform, sechs Stockwerken mit Logen, erdgeschossigen Blindbögen und dem Glockenturm an der Spitze.
Die Taufkapelle an der Piazza del Duomo ist rund und verfügt über eine achteckige Kuppel, deren Bau 1152 begonnen und im 14. Jhdt, beendet wurde. Im Inneren der Taufkapelle liegt ein Pergament von Nino Pisano (1260).
Nicht ganz so alt ist der ebenfalls auf der Piazza del Duomo gelegene Friedhof mit einer von Bögen unterbrochenen, marmorartigen Mauer und zwei Eingangspforten. Innen verläuft eine Galerie, die um die gesamte Wiese herumführt. Der Friedhof selbst ist weitgehend zerstört, immer noch zu besichtigen sind jedoch die Fresken, die die Wände des Säulenganges schmücken und diejenigen im Freskenzimmer, die Skulpturen hingegen sind im Säulengang.
Pisa ist nicht nur wegen seiner Kunstschätze bekannt, es ist auch auf internationalem Niveau eines der größten Kulturzentren.
Besuchen sollte man die Kirche S. Maria della Spina, romanisch mit gotischen Stilelementen von 1323, die ursprünglich weiter westlich erbaut worden war, und 1871 um sie vor den Überschwemmungen des Arno zu bewahren, am heutigen Platz neu aufgebaut wurde. Im Museo Nazionale di San Matteo befinden sich Skulpturen des 12. bis 15. Jhdts., ebenfalls sehenswert sind das Museo delle Sinopie, das Museo Mineralogico und das Museo Paleontologico.
Die Provinz Pisas bietet als Ausflugsziel den Parco Naturale Migliarino-San Rossore-Massacciuoli.
In der Gegend des Monte Pisano sollte man San Giuliano Terme (Thermalbad) und Calci besuchen, letzteres wegen der schönen romanischen Kapelle (11. Jhdt.) und vor allem wegen des Klosterkomplexes Certosa di Pisa aus dem Jahre 1366.
Weiterhin liegt in der Provinz Pisa S. Miniato (im Mittelalter Sitz der königlichen Vikare) mit der Kirche S. Domenico auf der Piazza del Popolo. Die Fassade wurde nie fertiggestellt, im Inneren befinden sich verschiedene Werke der Florentiner Schule, die Grabstätte des Chellini aus dem 15. Jhdt., die auf einen Entwurf Donatellos zurückgeht, sowie Fresken des 14./15. Jhdts. von Masolino und Nicolò di Pietro Gerini. Sehenswert sind die um die Wiese vor dem Dom gelegenen Bauten wie der Palazzo Imperiale (12. Jhdt.), das Museo Diocesano di Arte Sacra und der Dom selbst aus dem 13. Jhdt.
Besonders wichtig in dieser Gegen ist das Städtchen Volterra, das um die Piazza dei Priori herum ausbreitet, mit einer Reihe von alten Gebäuden, darunter der Palazzo dei Priori (1208-54), einer der ältesten noch erhaltenen Bauerwerke dieser Art in der Toskana. Im Dom (12. Jhdt.) sind Skulpturen von 1200. Sehenswert sind die Taufkapelle aus dem 12. Jhdt., die achteckige Kirche S. Francesco mit Fresken von Francesco Cenni, die Pinakothek mit Fresken von Künstlern aus Florenz, Siena und Volterra, die Überreste des Theaters, die römischen Termen, die auf das 1. Jhdt. a.C. zurückgehen, das Museo Etrusco Guarnacci, das eine der vollständigsten Sammlungen von Zeugnissen der etruskischen Zivilisation beherbergt und die Burg von 1342.
Eindrucksvoll sind die Abhänge von Volterra, circa 2 Km von der Stadtmauer entfernt, auf denen durch Wassererosion bedingt, tiefe Schlünde entstanden sind.