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Die Provinz Persaro und Urbino in den Marken liegt an der Adria, zwischen der Emilia Romagna, der Republik von San Marino, der Provinz Ancona, der umbrischen Provinz Perugia und der toskanischen Provinz von Arezzo.
Am Meer gelegene, bekannte Städte sind Gabicce a Mare, San Costanzo, Mondolfo, Pesaro und Fano. Das Landesinnere hingegen ist durchzogen von den Apenninausläufern Umbriens und der Marken.
Pesaro liegt am Eingang des Tales Valle del Foglia. In der Zeit des Römischen Reiches hieß die etruskische Stadt „Pisaurum“ und lag an der Via Flaminia. In der Altstadt lohnt sich ein Besuch der Rocca Costanza aus dem 14. Jahrhundert mit der Piazza del Popolo. Aus dem 16. Jahrhundert ist der Kanalhafen, der 1857 restauriert wurde und auch heute noch seine Bedeutung für die Fischzucht und den lokalen Handel hat. Persaro ist seit je her berühmt wegen seiner wunderschönen Keramikarbeiten, besonders Majoliken und der Verarbeitung von Seide.
Die lebhafte Universitätsstadt Urbino, Teil des Weltkulturerbes, schenkt dem Besucher das unvergleichliche Panorama der Täler Valle del Metauro und Valle del Foglia. Die ursprünglich römische Stadt, erlebte in der Renaissance ihre Blüte und ist Geburtsort der Künstler Donato Bramante und Raffaello. Besonders zu erwähnen sind der Palazzo Ducale und die Galleria Nazionale delle Marche sowie das Oratorio di San Giovanni an der Via Mazzini: Das Dach hat die Form eines Schiffsrumpfes. Im Inneren befinden sich auf der rechten Wand Fresken der in den Marken geborenen Brüder Lorenzo und Jacopo Salimbeni. Auch die Casa Natale, das Geburtshaus von Raffaello in der Via Raffaello, sollte man sich ansehen.
Fano gehört wohl zu den am meisten besuchten Städten am Meer. In römischer Zeit gegründet, ist es heute Bischofssitz. Erwähnenswert sind die sehr gut erhaltenen mittelalterlichen und früh neuzeitlichen Stadtbefestigungen: Das gilt insbesondere für den Arco Agosto, ein römisches Stadttor aus dem Jahr 10 p.C. Am Rand der Stadt liegt die malattestianische Burg, im 15. Jahrhundert für Sigismondo Malatesta entworfen.
Ein kleines Juwel dieser Provinz ist die Mittelalterliche Stadt Cagli an der Via Flaminia. Ledergerbereien und Wollindustrie trugen zum Aufschwung von Cagli bei. In der Umgebung sind noch etliche Reste aus römischer Zeit zu sehen.
Wer Liebestragödien liebt, sollte in Gradara Halt machen. Noch heute ist der Mauergürtel aus dem 13. Jahrhundert mit seinen Wachtürmen erhalten. Er reicht bis hinauf zur Burg La Rocca. Hier ist die traurige Liebesgeschichte von Paolo und Francesca beheimatet, die von Dante besungen wird.
In den Hügeln von Montefeltro trifft man auf Urbania. Architektur und Kunst vereinen sich vortrefflich im Palazzo Ducale, dem Palazzo Comunale, Palazzo Vescovile und dem Dom Duomo di San Cristoforo. Eine Besonderheit der Stadt ist der Friedhof der Mumien, Cimiterro delle Mummie in der Kirche Chiesa dei Morti. In der früher Cappella Cola genannten „Kirche der Toten“ sind hinter dem Altar 18 durch einen Schimmelpilz auf natürliche Weise konservierte Leichen ausgestellt.